Alkohol und Alkoholkonsum in Schweden

Schweden hat ein sehr umfassendes Alkoholgesetz und selbst die europäischen Zollgesetze müssen beim Grenzüberschritt nach Schweden sehr genau gelesen werden, denn nicht eine klare Menge an Alkohol entscheidet ob der Zoll aktiv wird oder nicht, sondern man muss bisweilen beweisen, dass der eingeführte Alkohol auch ausschließlich dem Eigenbedarf dient. Mitgebrachter Wein, Bier oder Schnaps dürfen in Schweden nicht verkauft werden und im Prinzip auch nicht verschenkt werden. Aber diese Getränke dürfen natürlich den geladenen Gästen serviert werden.

Restaurant Sjömagasinet

Systembolaget und Alkoholverkauf
 
Alkoholische Getränke, die mehr als 3,5% Alkohol enthalten, können in Schweden nur in staatlichen spezialisierten Läden, den Systembolaget, erworben werden und nur in sehr seltenen Fällen darf ein Restaurant auch selbst Biere oder Weine für den Gebrauch in den eigenen Räumen importieren. Starker Alkohol darf in Schweden weder kommerziell importiert werden noch für den Eigengebrauch selbst gebrannt werden. Auch offizielle Brennereien dürfen bei Besichtigungen keinerlei Alkohol verkaufen und nur in Sonderfällen und mit Sondergenehmigung Kostproben anbieten. Jugendlichen unter 20 darf in Schweden grundsätzlich keinerlei Alkohol verkauft werden.
 
Da die Systembolaget zwischen Samstag 14 Uhr und Montag Morgen geschlossen sind, kann man in Schweden am Wochenende keinen stärkeren Alkohol kaufen. Restaurants mit Schankgenehmigung können zwar Alkohol ausschenken, nicht aber gelegentlich eine Flasche verkaufen, wenn sie ihre Schankgenehmigung nicht riskieren wollen.
 
Schankgenehmigung
 
Damit ein Restaurant, eine Bar oder ein Nachtklub eine Schankgenehmigung bekommt, darf das entsprechende Lokal weder Steuerschulden haben, noch der Besitzer hohe Schulden aufweisen oder wegen irgend einem Vergehen vorbestraft sein, auch nicht wegen überhöhter Geschwindigkeit auf der Autobahn. Dies ist auch einer der Gründe, warum in Städten wie Göteborg Restaurants, vor allem Lunchrestaurants, zu finden sind, die nur Lättöl, also Bier bis zu 3,5 Prozent, und alkoholfreie Getränke anbieten dürfen.
 
Bierpreise in Göteborg
 
In Restaurants und Pubs in Göteborg kosten 0,4 Liter Starkbier ein Minimum von 39 Kronen, können aber bis zu 100 Kronen und mehr kosten. Lediglich in Restaurants mit Afterwork, einer in dieser Weise typisch schwedischen Einrichtung, kann man am Freitag für einige Stunden ein Bier günstiger bekommen ohne auf Schmuggel, illegalen Import oder Schwarzklubs zurückgreifen zu müssen. In allen Restaurants, Bars und Nightclubs gilt jedoch auch die strikte Regel, dass ein Betrunkener keinen Alkohol mehr ausgeschenkt bekommt.
 
Vorfeiern in Schweden
 
Wer in Schweden zu einem privaten Fest eingeladen ist, sollte sich nicht wundern, wenn die Mehrheit der Gäste bereits etwas angetrunken ist. Da Alkohol sehr teuer ist, gebietet es die schwedische Höflichkeit seinen Gast nicht "arm zu trinken". Es ist daher üblich bereits zu Hause, zu zweit oder in kleinster Gruppe, bereits etwas vorzufeiern, bevor man sich zu einem Fest oder auch einem längeren Abend in einer Diskothek oder einem Nachtklub trifft.