Osterfeuer in Göteborg und in Westschweden

Osterfeuer, beziehungsweise Påskbrasa oder Påskeld, wie man in Westschweden sagt, gehen in Göteborg bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück und ersetzen dort die Walpurgisfeuer, die man im schwedischen Osten findet, auch wenn seit zehn Jahren nun auch immer mehr Walpurgisfeuer ins Västergötland kamen, ohne jedoch bisher die Osterfeuer ihrer Existenz zu berauben. Ein echter Westschwede hält jedoch relativ wenig von dieser Neuerung, die oft nur aus touristischen Gründen oder ostschwedischen Einwanderern verbreitet wird.

Osterfeuer auf Donsö

Aber auch das Osterfeuer kommt so wenig aus Schweden wie das Walpurgisfeuer, aber während Ostschweden immer eine nahe Beziehung zu Deutschland hatte und die dortigen Traditionen übernahm, hatten in Göteborg und seiner Umgebung vor allem die Holländer ihre Eindrücke hinterlassen, nicht zuletzt deswegen, weil sie die Kanäle Göteborgs schufen. Die ersten Osterfeuer wurden daher auch von holländischen Kaufleuten in Göteborg entfacht und haben sich von hier aus entlang der gesamten Westküste verbreitet.
 
Wer daher am Samstag Abend vor Ostern in die Gegenden ab dem nördlichen Skåne bis zum südlichen Wärmland oder Närke unterwegs ist, entdeckt bei Einbruch der Dunkelheit in jedem Ort die Osterfeuer die Nacht erleuchten, wobei man vor allem auf den südlichen und nördlichen Schären Göteborgs ein wahres Schauspiel geboten bekommt.

Osterfeuer auf den Schären Göteborgs

Ein bedeutender Unterschied zu den Walpurgisfeuern, die ihren Ursprung in Schweden in der Winterreinigung haben, sind die Osterfeuer Göteborgs dafür vorgesehen die Hexen von der Westküste fernzuhalten, die in dieser Nach unterwegs zum legendären Blåkulla sind. Je größer das Feuer ist und je mehr Lärm entsteht, vor allem durch Feuerwerk und Böller, umso schneller entfernen sich die Hexen wieder der Umgebung.
 
Auf den Schären vor Göteborg benutzt man für die Osterfeuer vor allem die aufbewahrten Weihnachtsbäume, die mit Knut aus dem Wohnzimmer verschwanden, allerdings sehr gut aufbewahrt werden müssen, da zwischen den Inseln eine enorme Konkurrenz besteht und sich die einzelnen Gruppen auch auf den Nachbarinseln auf die Suche nach Brennmaterial machen. Ziel ist es für jede Insel das größte und am weitesten leuchtende Feuer zu bieten.

Osterfeuer in Westschweden

Dies ist auch einer der Gründe, warum viele Göteborger an diesem Abend eine der Inseln besuchen und dort die Osterfeuer betrachten, wobei man dann auch nahezu alle Bewohner der Insel am Feuer vereint findet und man so manches Gesprächen über alte Traditionen hören kann. Im Gegensatz zu den Osterfeuern im Göteborger Schlosswald, die oft in ein Trinkgelage ausarten, sind die Osterfeuer in kleineren Orten oder auf den Schären wirklich der Tradition gewidmet und ein fast intimes Fest. Und wer nicht auf den Inseln wohnt, der kann ohne Probleme noch eine Fähre der Styrsöbolaget zurück zum Festland nehmen.