Die Sammlungen des Göteborger Kunstmuseums
Das Göteborger Kunstmuseum wurde zur 300-Jahr-Feier Göteborgs im Jahre 1923 erbaut. Es ist das zweitgrößte Kunstmuseums Schwedens mit der reichsten Sammlung des Landes an nordischen Künstlern zwischen 1880 und 1900. Im gleichen Gebäude befindet sich auch das Hasselblad Center, das seit 1996 regelmäßig die Werke skandinavischer, aber auch internationaler Fotografen, ausstellt.
Auch wenn Göteborgs Konstmuseum seinen Schwerpunkt auf skandinavische Kunst setzt, so findet man hier jedoch auch deutsche, holländische und französische Meister ab dem 15. Jahrhundert. Eigene Säle sind der Renaissance und den französischen Impressionisten gewidmet. Das Kunstmuseums in Göteborg erhielt zahlreiche Gemälde in Form einer Stiftung und seit 1942 auch dank der Vereinigung Konstmuseets Vänner.
In der obersten Etage des Göteborger Kunstmuseums findet man die Fürstenbergska Galleriet, ein Geschenk von Pontus Fürstenberg im Jahre 1902. Diese Sammlung umfasst einige der bedeutendsten Gemälde Skandinaviens des 19. Jahrhunderts. Das eindrucksvollste Gemälde dieser Sammlung ist vermutlich Hugo Birgers "Das Frühstück skandinavischer Künstler im Café Ledoyen in Paris". Außer Werken von Anders Zorn sind hier auch die Landschaftsmalereien der sogenannten Varbergsskolan mit Vertretern wie Richard Bergh, Nils Kreuger oder Karl Nordström zu nennen.
Wer sich für die Geschichte Göteborgs interessiert, sollte auch die Sammlung schwedischer Künstler des 18. Jahrhunderts nicht vergessen, denn wie auch die Sammlungen des Stadsmuseums der Stadt, zeigen auch die ausgestellten Werke in diesem Saal die Zeit des Umbruchs und der Neuerungen, die Epoche, in der Schweden nach Außen tritt und Wissenschaft den blinden Glauben ersetzt.
Der weitere Besuch des Göteborger Kunstmuseums führt dann zu den skandinavischen Künstlern des 19. Jahrhunderts, das im Norden von der realistischen Kunst dominiert wurde. Einer der bedeutendsten Vertreter dieser Epoche sind der Göteborger Künstler Ivar Arosenius. Die Gemälde dieser Epoche schildern vor allem das Leben von Bauern und Arbeitern, sowie das schwedische Alltagsleben.
Bevor man dann in die Gegenwart kommt, wartet die Sammlung nordischer Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die ihre Einflüsse vor allem aus Frankreich holten, wo viele von ihnen auch ausgebildet wurden. In einer völlig eigenen, neu gestalteten Abteilung des Göteborger Kunstmuseums findet der Besucher dann schwedische und internationale Gegenwartskunst, die die Kunstentwicklung bis zur Gegenwart darstellt und etwa bis zum abstrakten Expressionismus der 70er Jahre reicht.
Direkt gegenüber dem Eingang zur modernen Sammlung des Museums findet man eine kleine Rarität des Museum auf kleinstem Raum. Es handelt sich dabei um die Selbstporträt-Sammlung von Hjalmar Gabriel, die das Göteborger Kunstmuseum nach dem Tode des Künstlers im Jahre 1950 von den Töchtern des Künstlers verehrt bekam. 63 Selbstporträts zieren hier die Wände des Museums.
Bevor man sich dann der europäischen Kunst oder der Skulpturensammlung des Göteborger Kunstmuseums zuwendet, sollte man sich auf jeden Fall etwas Zeit für die sogenannten Göteborger Koloristen nehmen, eine Sammlung von Werken der 30er Jahre, die sich in der Farbgebung von anderen schwedischen Malereien jener Zeit erheblich unterscheiden. Alle ausgestellten Künstler wurden in der Göteborger Kunsthochschule Valand ausgebildet, deren Lehrer es den Künstler vermitteln konnte Gefühl in ihre Werke zu setzen. Die bedeutendsten Vertreter dieser Epoche sind, unter anderen, Ivan Ivarson, Nils Nilsson, Inge Schiöler und Ragnar Sandberg.
Ein Beginn oder Abschluss eines Besuches im Göteborgs Konstmuseum bildet die Skulpturenhalle mit Werken von Künstlern wie Carl Milles, über dessen Werke jeder Besucher Göteborgs geradezu stolpert, oder Gerhard Henning, der oft in einem Zug mit Ivar Arosenius genannt wird. Aber auch Henry Moore oder der südfranzösische Skulpteur der weiblichen Schönheit, Aristide Maillol, sind hier vertreten. Etwas Abseits von dieser Sammlung findet man auch noch Werke des bekanntesten schwedischen Skulpteurs des 18. Jahrhunderts: Johan Tobias Sergel.
Preise und Führungen
Das Göteborger Kunstmuseum ist, außer Montag und einigen Feiertagen, täglich ab 11 Uhr für Besucher geöffnet. Für einen Besuch sämtlicher Sammlungen sollte man sich drei bis vier Stunden Zeit nehmen oder das Museum mehrmals besuchen. Der Eintritt in Göteborgs Konstmuseum kostet für Erwachsene ab 25 Jahren 60 Kronen, die Jahreskarte, die auch den Besuch von vier weiteren Museen in Göteborg einschließt, kostet 100 Kronen. Gruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von 10%. Der Besuch des Kunstmuseums ist im Gothenburg Pass inklusive. Besitzer der Kulturarvskortet erhalten in der Museumsboutique auf selbst produzierte Werke einen Rabatt von 20%. Das Kunstmuseum bietet nur an einigen Tagen thematische Führungen in Schwedisch an.