Das Naturhistorische Museum in Göteborg

Die größte Attraktion des Naturhistorischen Museums in Göteborg ist vermutlich der junge Blauwal, der 1865 in einer Bucht in Achim strandete, in dessen Bauch jedes Jahr der Weihnachtsmann die Kinder empfängt und der alle vier Jahre zum Waltag von innen betrachtet werden kann. Jeder Besucher des Naturhistoriska besucht dieses Unikat, das einen eigenen Raum des Museums beansprucht.

Universeum Göteborg

Im Grunde beginnt der Besuch des Naturhistorischen Museums in Göteborg bereits vor dem Eingang, denn entlang der Mauer findet man die unterschiedlichsten Gesteinsarten, die heute das südliche Schweden ausmachen und deren Vegetation beeinflussen. Da die Gesteine von ausführlichen Erklärungen begleitet werden, erfährt der Besucher bereits vor den Toren des Gebäudes wie sich Schweden im Laufe der Erdgeschichte entwickelte.
 
Im Naturhistorischen Museum selbst findet man dann nicht nur mehr über die Entstehung Schwedens und des Västra Götalands, sondern es wird auch die Geschichte der Erde erklärt. Diese Erklärungen auf Schautafeln werden von einer Gesteinssammlung und zahlreichen versteinerten Tieren begleitet. Das Museum verfügt auch über mehrere Versteinerungen Süddeutschlands, wo man die am besten erhaltenen Versteinerungen fand, die beweisen, dass es bereits vor 100 Millionen Jahren Lebewesen auf der Erde gab.

Universeum Göteborg

Wer im Naturhistorischen Museum nach der Evolutionsgeschichte suchen will, muss im ersten Stock die Abteilung mit Amöben besuchen, die sich in der Nähe des früheren Eingangs des Museums befinden. Von hier aus kann man in chronologischer Folge und nach Darwins Ordnung die Entstehungsgeschichte der Lebewesen entdecken, wobei das Museum zur Vereinfachung von einzelligen Lebewesen zahlreiche Modelle in übergröße schuf und die Lebensweise der verschiedenen Tiere erklärt.
 
Da eine reine Sammlung an ausgestopften Tieren, Modellen und wissenschaftlichen Erklärungen die Sammlungen des Naturhistorischen Museums für viele uninteressant machen würde, legt die Museumsleitung einen Wert darauf, auch die Nahrungsmittelkette zu verdeutlichen, über Raubtiere zu sprechen, die Mimikry an Beispielen darzustellen und es Besuchern erlaubt einige Tiere, so einen Igel, auch anzufassen. Diese Methode erlaubt es, vor allem bei Kindern, naturhistorisches Interesse zu wecken und den Kreislauf des Lebens spielerisch zu erleben.
 
In vielen Hinsichten kann das Göteborger Naturhistorische Museum, das im Jahre 1833 gegründet wurde und 1923 vom Ostindienhaus, in dem sich heute das Stadsmuseum befindet, in ein eigenes Gebäude umzog, auch als Ergänzung zum Göteborger Universeum betrachtet werden, denn während man im Universeum einen Schwerpunkt auf die Gefährdung des Korallenriffs legt, findet man im Naturhistorischen Museum die lange Geschichte der Korallen und ihrer Entwicklung.

Universeum Göteborg

Unter den rund zehn Millionen Tieren, die man im Naturhistoriska Museum in Göteborg finden kann, ist es möglich, nahezu sämtliche schwedischen Tiere zu finden. Allein diese Tatsache macht dieses Museum für viele Besucher interessant, da man diese nordische Tierwelt kaum auf andere Weise entdecken kann.
 
Um der naturwissenschaftlichen Geschichte eine Brücke in die Gegenwart zu bieten, findet man im Laufe des Jahres fast ständig Ausstellungen, die die heutige Natur in und um Göteborg ins Zentrum setzen. Diese Ausstellungen entstehen häufig in einer Zusammenarbeit zwischen dem Naturhistorischen Museum, dem Schlosswald und dem Botanischen Garten in Göteborg.
 
Preise und Führungen
 
Der Eintritt in das Naturhistorische Museum ist seit 2018 kostenlos, auch für Erwachsene.
 
Das Naturhistorische Museum bietet regelmäßig Führungen an und, in Zusammenarbeit mit dem Vetenskapsteatern Blaffa und dem Slottsskogsobservatoriet, das gegenwärtig allerdings geschlossen ist, auch wissenschaftliche Vorträge. Im Erdgeschoss des Museums findet man eine Verkaufsstelle mit zahlreichen Gegenständen, die in Beziehung zum Museum stehen und ein Café.
 
Wer das gesamte Museum besuchen will sollte dafür ein Minimum von drei Stunden einrechnen, was zwar nicht erlaubt jedes Tier zu besuchen oder jedes Detail zu entdecken, aber mit drei Stunden kann man sich einen Überblick über die schwedische Entwicklungsgeschichte machen und einige Schätze des Museums entdecken.