Göteborg, eine Zukunft mit Kultur und Sport
Ab den 60er Jahren wurde die letzte Werfttätigkeit niedergelegt und die einzigen Großunternehmen, die Göteborg eine Sicherheit brachten blieben SKF und vor allem Volvo. Andere Großunternehmen, Kaufhäuser und die Pharmaindustrie bevorzugten wegen der hohen Grundstückpreise Göteborgs die umliegenden Orte und Randgebiete der Stadt mit hoher Bevölkerungsdichte. Erst die Bankenkrise im Jahre 2009 brachte dann auch Volvo Nahe den Ruin und nur ein erneuter Verkauf des Unternehmens kann zumindest einen Teil der Arbeiter auffangen.
Mit den hohen Einnahmen nach den 60er Jahren konnte Göteborg auch beginnen größere Stadtteile zu sanieren. Die Mehrheit der Landshöfdingehäuser wurden abgerissen, um modernen Mietwohnungen Platz zu machen. Familienwohnungen wurden vor allem am Stadtrand gebaut, wo auch die steigenden Einwandererfamilien Platz fanden. Heute haben etwa 20% der Göteborger eine ausländische Herkunft und wohnen konzentriert in diesen "neuen" Stadtteilen.
Ab Ende des 20. Jahrhunderts begann Göteborg vor allem auf Tourismus zu setzen, leider ohne die Bedürfnisse der Besucher zu studieren, was daher nur einen eingeschränkten Erfolg brachte und nicht dem Gewinnen der früheren Unternehmen entsprach. Trotz der hohen touristischen Ressourcen der Stadt lockt nur Liseberg jedes Jahr mehr Touristen an.
Das 21. Jahrhundert, das Göteborg in den ersten Jahren einen Aufschwung versprach, brachte 2009 mit der Wirtschaftskrise relativ geringe Einnahmen, was die Stadt jedoch nicht daran hinderte Prestigeprojekte des letzten Jahrhunderts aus der Schublade zu holen und eine Weltstadt Göteborg zu planen. Der nördliche Älvstrand, Skeppsbron und der Freihafen sollen in luxuriösen Wohngebiete verwandelt werden und ein im Jahre 1987 geplanter Zugtunnel soll vor allem über eine Maut finanziert werden, der der finanziell schwachen Schicht Göteborgs zu Lasten geht und, falls die aktuellen Umweltprognosen zutreffen, eines Tages unter Wasser steht.