Eine Führung durch das historische Göteborg

Die Geschichte Göteborgs reicht weitaus tiefer in die Vergangenheit zurück als die offizielle Geschichte der Stadt, da das heutige Zentrum Göteborgs, der Stadt innerhalb des Waallgrabens, erst im 17. Jahrhundert von Gustav II. Adolf gegründet wurde. Wenn man jedoch Großgöteborg betrachtet, die heutige Stadt, so entdeckt man, dass die Schären bereits im 9. Jahrhundert bewohnt waren und das Festland Reste aus der Bronzezeit, der Epoche der Wikingern und der Zeit der permanenten Eroberungen von norwegischer und dänischer Seite zeigen. Göteborg war vermutlich bewohnt seit die ersten Menschen sich in Schweden niederließen.

Historischer Grabstein

Die längste geschichtliche Reise in Göteborg führt in die Bronzezeit zurück, zu den ersten Befestigungsanlagen der Stadt, den Steinritzungen, Grabhügeln und anderen Zeugen der frühen Zeit der Stadt. Ohne Erklärungen sieht man an diesen hunderten von Fundstellen in und um Göteborg oft nur einen Steinhaufen oder undeutliche Zeichen, die einst in den Fels geschlagen wurden. Mit hilfe eines Führers in Fleisch und Blut oder an Hand von schriftlichen Aufzeichnungen entdeckt man jedoch ein Stück bedeutender Vergangenheit Göteborg.

Auch die lange Geschichte der Kämpfe und Eroberungen von dänischer und norwegischer Seite hat in Göteborg ihre Spuren hinterlassen. Allein die Festungen reichen von den Grenzanlagen wie der Festung Bohus Bohus Fästning in Kungälv über das Schloss Älvsborg und die Neue Festung Älvsborg (Nya Älvsborgs Fästning) bis zu den Anlagen, die Göteborg während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs vor der Invasion schützen sollten, zum Beispiel die Festung Oscar II. (Oscar II.s fort). Aber auch die Befestigung der Stadt innerhalb des Wallgrabens hat bis heute ihre Spuren hinterlassen.

Wieder eine andere Geschichte Göteborgs entdeckt man an Hand der vorhandenen Bauten und seiner Architektur. Ganze Straßenzüge können heute noch erzählen wer dort wohnte oder arbeitete. Plätze und Straßen erzählen den wirtschaftlichen Aufschwung Göteborgs, aber auch die Geschichte von Armut, einer Million Auswanderer oder der prekären Lage der Arbeiter und die Entwicklung der Arbeiterbewegung.

Ein weiteres Stück Geschichte schreiben die öffentlichen Kunstwerke der Stadt, die uns nicht nur die Personen zeigen, die Göteborg im Laufe von fast 400 Jahren schufen, sondern auch Wege in die Vergangenheit aufdecken, Denkweisen schildern und von geschichtlichen Problemen sprechen. Etwa 300 der über 500 Kunstwerke Göteborgs schildern ein Stück Kulturgeschichte, die man nur deuten muss um Göteborg auf eine neue Weise zu sehen.

Und schließlich erzählen auch noch der Göta Älv, Kirchen, Parkanlagen oder das Schloss Gunnebo ein Stück Geschichte Göteborgs. So manches Mal reicht die Geschichte gerade einmal hundert Jahre zurück, ander Male bis ins 12. Jahrhundert und, wie im Fall des Schlosswaldes, des Freihafens oder des südlichen Älvstrandes schreibt man weiterhin an der Geschichte Göteborgs.